Stammbäume der Familie Duck

Es gibt nicht den einen, ausschließlich gültigen Stammbaum der Familie Duck, da die Barks'sche Berichterstattung, was die Verwandtschaftsverhältnisse der Duck-Familie betrifft, viele Fragen offen lässt. Insbesondere mangelt es an Informationen über "normale" familiäre Beziehungen: statt Eltern-Kind- und Ehe-Beziehungen werden uns zumeist nur Beziehungen zwischen Onkeln, Tanten, Neffen und Nichten übermittelt (sog. Phänomen der "Veronkelung").

Es existieren eine Reihe qualitativ höchst unterschiedlicher Stammbaumvorschläge. Im Folgenden wird eine kleine Auswahl von Stammbäumen der Ducks präsentiert (sowohl donaldistische, d.h. genealogisch-wissenschaftlich begründete, als auch nicht-wissenschaftliche).

1.) Donaldistische Stammbäume

Dieser Stammbaum von Walter Abriel aus dem Jahr 1977 illustriert den genealogischen Fachaufsatz "Die Lücke im Stammbaum, in: Der Hamburger Donaldist, Nr. 7, S. 3-4". Kennzeichnend für die hier dargelegte Genealogie ist die eigentümliche "Generationslücke" zwischen der Generation Dorette/Dagobert Duck und Daisy/Donald Duck.

Dieser Stammbaum von Marc Degens und Hajo Mönnighoff aus dem Jahr 1989 erschien im "Der Donaldist, Nr. 67, S. 4-8" zu dem Beitrag "Die Wahrheit über die Duck-Sippe". Er geht von der (gewagten) Theorie aus, dass Dagobert Duck der Sohn Dorette Ducks ist (!), entstanden aus einer inzestuösen Beziehung mit ihrem Vater (!). 

Dieser Stammbaum von Uwe Lambach aus dem Jahr 1989 illustriert den genealogischen Fachaufsatz "De origine Donaldi, in: Der Donaldist, Nr. 69, S. 21-28". 

Dieser Stammbaum von Christian Baron aus dem Jahr 1994, erschienen im "Der Donaldist, Nr. 88, S. 35", basiert auf der von Carl Barks in den 1950er Jahren selbst erstellten genealogischen Skizze (s.u.).

Dieser Stammbaum von Christof Eiden (Idee und Text) sowie Ulrich Schröder (Zeichnung) erschien 1995 als Beilage im Comic-Heft "Die tollsten Geschichten von Donald Duck (Sonderheft), Nr. 137". 

Dieser Stammbaum von Johnny A. Grote aus dem Jahr 1999 ist als Beilage des Buches "Der Stammbaum der Ducks" erschienen. Er beruht auf ausgiebiger Forschung und profunder Kenntnis der Quellen, und ist der zur Zeit vollständigste und fundierteste aller verfügbaren Stammbäume. (N.B.: Er enthält einen D(r)uckfehler, da er Donald Duck als Sprössling von Dorette Duck ausgibt - tatsächlich entstammt er der Ehe einer Schwester Dorette Ducks mit einem [vornamenlosen] Wasserhuhn.) 

2.) Vulgärdonaldistische Stammbäume

Dieser Stammbaum von Grobian Gans wurde 1972 in dem Buch "Die Ducks. Psychogramm einer Sippe" (Rowohlt Taschenbuch) veröffentlicht. Er ist der erste in Deutschland erstellte Stammbaum; wenngleich in vielen Details wissenschaftlich nicht haltbar (bzw. überholt), hat er doch nachhaltigen Einfluß auf alle nach ihm erschienenen Stammbäume ausgeübt.

Dieser Stammbaum war in dem 1984 erschienenen Donald-Duck-Geburtstagsspecial "Zum Geburtstag viel Glück, Donald" enthalten. Er beruht im wesentlichen auf dem oben stehenden Stammbaum von Grobian Gans (enthält jedoch einige Zusätze). Der Stammbaum stammt vom niederländischen Zeichner Ed van Schuijlenburg, die deutsche Version wurde neu gezeichnet von Volker Reiche. 

Dieser Stammbaum des bedeutenden Duck-Zeichners Don Rosa (in künstlerischer Hinsicht durchaus ein würdiger Nachfolger von Carl Barks) aus dem Jahr 1993 ist eng angelehnt an die Barks'sche Überlieferung. Er versucht, die Stammbäume von Carl Barks (s. unten) mit eigenen Nachforschungen des Zeichners zu verknüpfen. 

3.) Originalstammbäume von Carl Barks

Diese Stammbaumskizze stammt von Carl Barks selbst, der sie in den 1950er Jahren erstellt hat (als "Gedächtnisstütze" für das Zeichnen der Berichte). Er wurde 1990 in "The Carl Barks Library, Set 6, p. 476" abgedruckt, zusammen mit folgendem Text: "Carl Barks has done more than any other artist to knit the Disney ducks into a cohesive family. Barks roughed out this genealogy in the early 1950s, when he was evolving Duckburg and creating a sense of community around Donald..."

Diesen Stammbaum fertigte Carl Barks für Don Rosa an (der ihn als Grundlage für seinen eigenen Entwurf - s. oben - benötigte); er schickte ihn in einem Brief vom 31.3.1991 an Rosa. Er wurde 1998 in "Uncle Scrooge Adventures No. 42" abgedruckt. Dieser Stammbaum weist Inkonsistenzen gegenüber seinem ersten Stammbaum aus den 1950er Jahren auf, weil Barks sich nicht mehr genau an seine erste Skizze erinnern konnte...